Verena Schneider
Verena Schneider, geboren in Tirol, ist freischaffende Akrobatin, Tänzerin, Choreographin, sowie entwickelt und kuratiert interdisziplinäre Projekte. Studiert hat Verena Schneider Zeitgenösssichen Zirkus an renommierten Schulen in Italien (FLIC-Scuola di Circo) und Frankreich (‚Le Lido‘ – ESAC’To). Durch zahlreiche intensive Fortbildungen vertiefte sie ihre Handstandpraxis im Bereich Akrobatik und zeitgenössischer Tanz. Der Wunsch selber aktiv zu werden sowie im Bereich interdisziplinärer Performancekunst tätig zu werden und Erfahrungen zu sammeln, hat Verena den Kulturverein Freifall gegründet. Mit dem Verein hat Verena bereits einige Projekte erfolgreich erarbeiten können, u.a. Plateau Partagé in Innsbruck, sowie Indigo City – Die Stadt danach in Wien, sowie derzeit gerade an dem Projekt Letters to (y)our future City in Innsbruck.
Aktuell arbeitet Verena vor allem mit Charlotte Le May im Rahmen der Stückentwicklung ALTER und der Ausstellung MAKING OF, eingehend mit der Gründung der gemeinsamen zeitgenössischen Zirkuskompagnie Cie Kumquat.
English Version
Verena Schneider, born in Tyrol, is a freelance acrobat, dancer, choreographer and develops and curates interdisciplinary projects, focusing between contemporary circus, dance and performance. Verena studied contemporary circus at renowned schools in Italy (FLIC-Scuola di Circo) and France (Esac’To-Lido). Through numerous intensive training courses, she deepened her handstand practice in the field of acrobatics and contemporary dance. The desire to become active herself and to work in the field of interdisciplinary performance art and to gain experience, Verena founded the cultural association Freifall. With the association, Verena was able to successfully develop a number of projects, including Plateau Partagé in Innsbruck (AT) and Indigo City – Die Stadt Danach in Vienna (AT) . Performances and others with Willy Dorner, Collectif Protocol, Doris Uhlich and Bert Gstettner (Tanz * Hotel). Verena also teaches in different contexts and gives workshops. Currently she develops alongside Charlotte Le May Cie Kumquat, a contemporary circus compagnie. Within that project the both authors are currently working on their first creation ALTER alongside the exposition MAKING OF.
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Studium – Ausbildung
2011 – 2023
2023
Kuratieren in den szenischen Künsten
Universität Salzburg in Kooperation mit FU Berlin, Universität Bochum und Vierte Welt Berlin
2022
CNAC – Centre National des Arts de Cirque de Chalon (FR)
Dramaturgie im Zeitgenössischen Zirkus
2020
Wiener Yoga Schule (AT)
Hatha Yoga Certificat
2017
Esacto – Lido – École Supérieure des Arts de Cirque (FR)
Einführung in die Professionalität
2015 – 2013
Esacto – Lido – École Supérieure des Arts de Cirque (FR)
Zeitgenössischer Zirkus & Performing Arts
2011 -2013
FLIC – Scola di Circo (IT)
Zeitgenössischer Zirkus & Performing Arts
Stipendien / Förderungen / Preise
- CircCollaborative Tools – Prag -2018 – FR Erasmus+
- BKA – Bundeskanzleramt (piece of pea, La Discussion) 2018
- Cite en Movement -Stockholm – 2020 – FR Erasmus+
- Sommerakademie Salzburg – 2020 – AT (Stipendium)
- ‚Creatives for Vienna‘ – Indigo City – 2020 – AT (Preis)
- Arbeitsstipendium Land Tirol – Bildende Kunst/Darstellende Kunst – 2020/2021
Persönliches
Deconstructed Handstand
Deconstructed Handstand
In meiner tänzerischen und choreographischen Praxis versuche ich die Handstandpraxis weitergehend zu dekonstruieren und vor allem mit körperlichen Tools wie Anspannung, Tension, Release und Balance zu arbeiten. Unfälle und auch zunehmende Lebenserfahrungen führten mich dazu, eine Form des Trainierens zu finden, in der ich nicht ständig gegen die Interessen meines eigenen Körpers arbeiten muss. Weg von einer „ I beat myself up“ Attitude.
Derzeit arbeite ich vor allem an einem breiteren Ansatz an Gleichgewicht, integriere mein Recherche und mein Wissen im Bereich Yoga, Mindfullness, Pilates und suche eine weiterführende Praxis. Mich fasziniert am Handstand die Linienführung und das meditative Wechselspiel von Körper und Geist. Das monotone und lange Training als Handstandkünstlerin leitete mich doch auch auf die Suche nach dem körperlichen Ausdruck in anderen Formen, vor allem in Richtung zeitgenössischen Tanz und verschiedene somatische Praktiken wie, Pilates, Feldenkrais und Yoga. Das Konzept ‚Gleichgewicht halten‘ wird auf verschiedenen Ebenen und Positionen transferiert und in Beziehung gesetzt (Auf Füßen, Händen, Hintern, Rücken etc.). Des Weiteren arbeite ich mit dem Prinzip von Tension-Release, welches nicht nur in der Handstand Praxis die Körperlichkeit definiert, sondern auch das Element zur Verbindung von Handstand, Tanz und Akrobatik stellt.
Contemporary Circus
Zirkus: die „Alles ist möglich“-Kultur oder doch etwa eine „Care“-Kultur
Dass der Zirkus das physikalisch Unmögliche anstrebt, ist eine Besonderheit die wir sehr wertschätzen. Ein Ziel der Disziplin, die ewigen Erneuerung…. Aber ja so einfach ist das nicht…
Sieht man von der sehr offensichtlich problematischen Natur dieser Erneuerung ab, bleibt ein großes Fragezeichen, wie man mit diesem Erbe umgehen kann. Weitergedacht, verfolgt der Bedarf nach einer verantwortungsvollen Erneuerung eine Frage, die für unsere Generation sehr konstitutiv ist: „Wir haben ein stinkendes Erbe, uns bleibt so gut wie nichts und der Planet steht in Flammen, was nun? “ Wie kann man eine historisch rassistische, koloniale und spekulative Disziplin in einen Vektor von Qualitäten verwandeln, die sich vielleicht sogar gegenseitig beruhigen? Oder/Und sich sogar in eine Kultur der Sorge verwandeln – warum nicht!
Ein intelligenter Zirkus
Ich will einen ‘intelligente Zirkus’ schaffen und das Potential dieser Körperarbeit und Sensibilität sichtbar machen. Ich will mein Wissen für ein sensibles, intelligentes und nachhaltiges Arbeiten anwenden und dies auch in einer Programmation und Stückentwicklung sichtbar machen und die Wertigkeit geben die es braucht!
Zirkus als spartenübergreifenden Praxis
Wenn ich von Zirkus spreche, dann spreche ich von einer spartenübergreifenden Praktik, die Akrobatik, Tanz, Bewegung und Performance vermischt, oder an dieser Reibung arbeitet, bzw. ihren Genrebegriff aufheben will. Immer mehr interessiere ich mich und setzte mich für die Idee eines transdisziplinären Zirkus ein. Zirkus als Handlungs- und als Denktool.
Cie Kumquat
Cie Kumquat – Charlotte Le May & Verena Schneider
Experience, experiment, mental, circus, us
„Wir haben ein stinkendes Erbe, uns bleibt so gut wie nichts und der Planet steht in Flammen, was nun? “ Wie kann man eine historisch rassistische, koloniale und spekulative Disziplin in einen Vektor von Qualitäten verwandeln, die sich vielleicht sogar gegenseitig beruhigen? Oder/Und sich sogar in eine Kultur der Sorge verwandeln – warum nicht! Als KünstlerInnen und Compagnie ist es uns wichtig, den Körper einzusetzen und eine Sensibilität zum Ausdruck zu bringen. Es ist ein großes Privileg, dass wir für unseren Lebensunterhalt tanzen und schauspielern MÜSSEN. Denn dadurch arbeiten wir an etwas, das in der Gesellschaft nicht genug geschätzt wird: wie intelligent der Körper ist. Nicht nur weil an Zirkusschulen immer noch die Technik vor der Kunst gelehrt wird, sondern auch weil wir davon geprägt wurden, zuerst Technik und danach kreativ werden, ist es diese Reibung, an dem die Dinge interessant werden und an dem die wahre kreative Arbeit stattfindet: denn es geht darum, WIE man eine Sprache entwickelt, die sich durch den Körper ausdrückt und für das Publikum erfahrbar ist.
Die Gründung der Company KMQT ist die Erweiterung dieses Wunsches, den zeitgenössischen Zirkus wachsen zu lassen. Cie KMQT habe ich gemeinsam mit Charlotte Le May gegründet, mit der Idee unter diesem Label ihre gemeinsamen Zirkusstücke zu kommunizieren. Wir arbeiten mit der Idee eines transparenten Arbeitsprozess und hinterfragen die gegeben Konditionen zeitgenössische Zirkusstücke zu produzieren. Cie Kumquat legt sich zu Herzen ihr eigenes kreatives Modell zu schaffen, alternative Produktionswege einzunehmen, sowie nach einem eigens erstellen Manifest zu agieren. Derzeit arbeiten wird an der ALTER gearbeitet, der ersten gemeinsamen Co-Kreation, sowie der prozessbegleitenden Videoausstellung MAKING OF. Aus der Zusammenarbeit entstanden aber bereits verschiedene One Shots Performances, u.a Hug, Handstand Memories & Circus Relations.
Freifall
Freifall (Verein zur Förderung interdisziplinärer Performancekunst) Spartenübergreifendes Engagement / Zeitgenössischer Zirkus
Im Jahr 2019 habe ich in Wien den Verein Freifall gegründet.
Meine Intention: KünstlerInnen aus verschiedenen Disziplinen arbeiten gemeinsam an genre- und spartenübergreifenden Projekten im Bereich zeitgenössischer Zirkus, Tanz, Performance, Musik und bildende Kunst. Ziel von Freifall e.V. ist nicht nur die Produktion von Stücken oder die Organisation von Veranstaltungen sondern auch der Aufbau eines Netzwerks und die Förderung von Kollaborationen zwischen Österreich und Frankreich im Bereich des zeitgenössischen Zirkus‘.
Plateau Partagé#1 & #2
Indigo City – Die Stadt Danach
Cie Kumquat
How I am working
So arbeite ich:
Als Choreographin kombiniere ich in meinen Arbeiten Akrotanz, Handstand, zeitgenössischen Tanz sowie performative Ansätze. Abhängig von Ziel und Inhalt des Projekts bekommen die einzelnen Teile unterschiedliche Gewichtung.
Ich arbeite konzeptionell und beschäftige mich mit aktuellen Gesellschaftsthemen, bringe aber auch ganz persönliche Themen in meine Arbeiten hinein. Mich interessieren menschliche Beziehungen, sowie die Beziehung Mensch-Raum oder Mensch-Umwelt. Ich glaube an die Kraft der Veränderung – auch durch die Kunst:
Ich wünsche mir, dass Menschen aufmerksamer und bewusster mit sich, den anderen und ihrer Umwelt umgehen. Diese Werte sind mir auch in der Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern wichtig, denn nur in gegenseitiger Wertschätzung kann gut und kreativ gearbeitet werden.
Als Performerin habe ich mit folgenden KünstlerInnen bereits zusammengearbeitet: Bert Gstettner, Lola Atger, Franzi Kreis, Florinda Fürst, Charlotte Le May, Alexander Iwanov, Bernadette Leitner, Doris Uhlich.
Als Trainerin arbeite ich mit Profis und Amateuren aller Altersklassen. Ich biete Kurse in Handstand (DeConstructed Handstand, Hand_Balance), Akrotanz/Zeitgenössischer Tanz und Körperstrukturen (Fusion aus Yoga, Pilates und Körperarbeit) an.